Grünhopfen-Pils zum Fest
Heute starten wir in der HoppiThek eine Serie mit Bieren, die es traditionell nur in dieser Jahreszeit gibt. Grünhopfenbiere sind spannend, da sie nicht wie andere Biere, mit Frischhopfen gebraut werden.
Und das bringt einige Aufgaben mit sich, denn wenn die Hopfendolden geerntet sind, haben die Brauer allerhöchstens 24 Stunden Zeit den „nassen“ Hopfen in die Brauerei zu bringen und zu verarbeiten. Meist sagt man aber eher sogar nur 2-4 Stunden, um das volle Aroma entfalten zu lassen. Oft zelebrieren die Brauer das mit einer eigenen Fahrt aufs Hopfenfeld, des Hopfenbauers Ihres Vertrauens.
Um das spezielle, blumige, vegetale und ölige Aroma aus dem Frischhopfen (in den USA Meist Wet Hop) ins Bier zu bekommen, ist eine große Menge an Hopfendolden nötig. Und die Doldenreste müssen auch wieder aus dem Sud hinaus, denn ansonsten hat die Hefe beim anstellen nicht wirklich Lust etwas zu vergären. Viele Brauer nutzen sogenannte Hopfenseier, dieser wirkt wie eine Art Siphon. Die Filterung des Hopfens erfolgt durch an der Unterseite angebrachte Löcher, aus denen die Würze abgezogen wird.
Bei der Pyraser Landbrauerei gibt es zu Ehren des „Hopfenpflücker Pils“ gar ein eigenes Festival. Das Hopfenpflücker Festival, zum „Niederfall“ so heißt es wenn die Hopfenernte vorbei ist. www.hopfenpfluecker-festival.de
1870 wurde die familiengeführte Pyraser Landbrauerei, im kleinen Pyras gehörig zum Markt Thalmässing, in Mittelfranken gegründet. Seit 2010 führt Marlies Bernreuther in der fünften Generation die mittlerweile 85 Mitarbeiter Große Brauerei. Regionale, heimatgetreue Rohstoffe, inklusive einem hochwertigen Mineralwasser, aus eigenem Brunnen im fränkischen Sandstein. Ein natriumarmes und von Umwelteinflüssen gänzlich unberührtes Wasser, was natürlich auch für die Biere benutzt wird.
Das Hopfenpflücker Pils wird aus den Hopfendolden der 72 liebevoll gehegten Stöcken, aus dem brauereieigenen Hopfengarten gebraut. Das Bier ist ab Mitte September erhältlich und kommt in der speziellen 0,5l Flasche mit Schraubverschluss.
Ins Glas fließt ein maisgelbes, trübes Bier mit einer schönen, hellweissen Schaumkrone oben auf.
Das Bier duftet nach einer frisch gemähten Blumenwiese, leicht vegetal und brotig.
Im Antrunk entfaltet sich ein geschmeidiges, weiches Trinkgefühl, fein fruchtig und frisch. Hinten dran schwebt ein feiner Malzkörper und eine prickelnde Kohlensäure führt das Hopfenpflücker Pils in seinen trockenen und kräftig bitteren Abgang. Hinten heraus zeigt sich eine schöne Zitronenfrische im Nachhall.
Fazit: Ein tolles Grünhopfenbier macht den Auftakt in unserer Serie und wir freuen uns auf die anderen Brauspezialitäten aus Mittelfranken. Ein kleines Dorf im Frankenland ist durch sein gutes Bier bekannt.
Sommelier-Quickpass / Facts:
Alc. 5,0%
Stammwürze 11,8°Plato
Bittereinheiten 30IBUs
Farbe: 7EBC
Hopfen: Grünhopfen des Spalter Aromahopfen aus eigenem Anbau.
Trinktemperatur 7°C
Glas-Empfehlung: Pilsglas, Sommelier-Glas
Food-Pairing: Salate, Spargelröllchen, Bratwurst mit Püree
Musik-Empfehlung: Donots feat. Frank Turner – So long
Paddy@HoppiThek, danke an Christina von der Pyraser Landbrauerei
