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Tyrell Braukunstatelier – Kaiserweisse 2020

Komplexer Biergenuss nach alter Tradition

Der Name Thomas Tyrell ist in der Bierszene sehr bekannt, war er doch Leiter von Stone Brewing in Berlin Mariendorf. Hier durfte er die Idee von Greg Koch in die Tat umsetzen und war auch sehr in die Planung des Projektes beteiligt. Ausgebildet in Oelde bei der Potts Brauerei, lange Zeit bei der Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei tätig und in vielen Stationen rund um die Berliner Bier-Szene. Bei der VLB und TU Berlin lernte er auch einen alten Bierstil kennen und schätzen. Die Berliner Weisse! Seit dem Ende von Stone in Berlin und der Übernahme durch BrewDog, ist Thomas als „freier Brauer“ unterwegs und hat hinter den Kulissen bei einigen Projekten mitgewirkt. Unter anderem auch beim Social Brew Quartiermeister. Aber seine eigentliche Idee war ein eigenes, kleines Braukunstatelier zu gründen, bei dem er besondere Biere machen kann.

Und genau das ist passiert, das Tyrell BrauKunstAtelier hat im Herbst vergangenen Jahres das Erste Biermenü, bestehend aus drei spannenden, lagerfähigen Bieren, die in der tollen Champagner-Korken-Flasche weiter reifen können.

Als einzige Brauerei Deutschlands konzentrieren wir uns ausschließlich auf reifungsfähige Biere. So bespielen wir ein vielen Menschen noch unbekanntes Genre.  Die Motivation dazu entstand über viele Jahre, die ich, Thomas Tyrell, in der Welt des Brauens verbracht habe.  Der Wunsch den besonderen Tropfen zu kreieren, an dem sich ein Menü orientiert, ist so gereift – wie ein gutes Bier. 

Thomas Tyrell über das BrauKunstAtelier und seine Idee.

Im Menü 2020 (zum 10. Jährigen bestehen von Quartiermeister) beginnen wir mit der Kaiserweisse. Gebraut mit einem Verfahren aus den 1920er Jahren. Der Aperitif im Herbstmenü von Tyrell. Sie wurde früher als Riesling-oder Champagner-Weisse bezeichnet, damals schon ein Getränk für den besonderen Moment. Es handelt sich um ein Sauerbier Berliner Art, mit doppelter Fermentation. Unterschiedliche Kulturen aus Hefe und Milchsäurebakterien, sorgen für ein spannendes Geschmackserlebnis. Eine Nachreifung erfolgt dann in der Flasche. Es lohnt sich hier immer mindestens zwei Flaschen zu kaufen. Eine zum direkt genießen und eine zum einlagern.

Ins Glas fließt ein hellrotoranges, fein-trübes Bier. Zu Beginn bildet sich ein hellweisser, feinporiges Schaumkrönchen, welches Schnell verschwindet.

Die Nase treffen weinige, fruchtige Aromen und ein leichter Eindruck nach grünem Apfel.

Der Antrunk hat fast etwas von einem Weißwein oder Cider. Weiße Trauben, Orange und eine frische Perlage unschmeicheln die Zungenspitze. Immer hinten dran schwebt eine feine Säure. Dann wird es komplexer, denn der Geschmack wird voller und man hat ein schönes Malzbouquet, was nachher im trockenen und leicht karamelligem, sowie säuerlichen Abgang endet. Eine wunderbare Symbiose aus Säure- / Frucht- und Hopfenspiel.

Fazit: Eine komplexe Spezialität, die genau passend für diese besonderen Momente ist. Am Besten gemeinsam genießen und erleben.

Sommelier-Quickpass / Facts

Vergärung: doppelte Fermentation aus Hefe- und Milchsäurekulturen. Nachgärung in der Flasche

Bierstil: Kaiserweisse (Sauerbier nach Berliner Art) / Triple Berliner Weisse

Alc. 9,5%

Stammwürze 22°Plato

Ausschließlich wilder Naturhopfen (aus Brandenburg)

Flaschennummer: 819

Trinktemperatur: beginnend bei 5-7°C und dann wärmer werden lassen.

Glas-Empfehlung: TEKU-Glas, Weisse Kelch

Food-Pairing: Apfelkuchen, Pancakes mit Sirup, Elsässer Flammkuchen, Quiche Lorraine, Comté Käse

Musik-Empfehlung: Journey – Don’t Stop Believin‘

www.tyrellbraukunstatelier.de

Nadja&Paddy@HoppiThek, selbst gekauft
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