Ein St(B)ieriges Vergnügen
Und das dritte Bier in unserer Grünhopfen-Serie 2021 kommt aus unserer Nähe. Und zwar aus Lahnstein am Rhein. Die Lahnsteiner Brauerei, braut ja bekanntlich sehr spannende und vor allem auch historische Biere. Mit Ihrem Geschäftsführer und Biersommelier Kollegen Dr. Markus Fohr, haben Sie auch einen Verfechter dieser Biere. Und auch der „Hopfenheinz“ hat gleich zwei Geschichten, denn der Heinz war der Gemeindebulle von Oberlahnstein. Sein Stall der „Heinzbungert“ befand sich am Salturm, unweit der „Heinzewiese“, die von der Stadt Lahnstein für die Versorgung des Heinz zur Verfügung stellte. Auch
die Bauern Niederlahnsteins boten ihre Kühe dem Heinz dar. So entstand der Ausspruch
„mir geh´n bei die Heinze“ und der Spitzname der Oberlahnsteiner. Den Hopfenheinz
zeichnete eigens der ortsansässige Künstler Markus Meine. Für das Bier wurde im oberen Mittelrheintal wilder Hopfen geerntet und dann umgehend in einem naturtrüben, untergärigen Pilsbier verbraut.
Ins Glas fließt ein goldgelbes, mitteltrübes Bier, welches mit einer feinporigen, weißen Schaumkrone bedeckt ist.
Die Nase erreicht eine getreidige und kräftig-grasige Hopfenblume. Zudem auch fein-zitrisch und frisch.
Zu Beginn zeigt sich eine süße, malzige Note, die aber schnell von einer gut eingebundenen Kohlensäure abgeholt wird und dann entfaltet sich das ganze Antlitz der Hopfenblume. Zitrisch, frisch und grasig, aber niemals übertreibend, ist dieses Grünhopfenbier eine richtig runde und gelungene Interpretation.
Fazit: Ein spannendes und gut trinkbares Grünhopfenbier aus Lahnstein. Leider eine Spezialität, die man nur einmal im Jahr in dieser Form auf den Tisch bekommt.
Sommelier-Quickpass / Facts:
Vergärung: untergärig
Bierstil: Grünhopfen-Pilsbier
Alc. 4,9%
Stammwürze 11,3°Plato
Bittereinheiten 30IBUs
Farbe: 6EBC
Food-Pairing: Fruchtiger Salat, Zitroneneis
Glas-Empfehlung: Pilsglas, Verkostungsglas
Musik-Empfehlung: Guns N‘ Roses – Sweet Child o Mine