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Kursteil 7

Es wird very british! Die englische Bierwelt

Hello zu Kursmodul Nr. 7 des Online-Seminares zum International Beersommelier der Deutschen Bierakademie.

Und nun wird das Thema auch International, denn wir gehen auf die Insel. England ist ja nicht ohne Grund, weltweit auf dem 2. Platz was die Zahl der Brauereien (~2030) angeht und dies hat eine lange Tradition.

Biergeschichte mit viel Tradition

Wir erfuhren, dass Großbritanniens Bierwelt immer wieder Einfluss aus einwandernden Völkern bekommen hat und trotzdem immer noch am traditionellen festhält. Die Römer, Angeln, Sachsen, Jüten
und Wikinger und vor allem die Kirche nahm Einfluss. Als dann die Christianisierung ab dem 6. Jahrhundert begann, professionalisierten die Benediktiner das Brauen. Als dann die Normannen das Land übernahmen,
tranken die reichen und machthabenden Leute Wein und das Volk blieb beim Bier.

In Großbritannien werden traditionell nur obergärige Biere gebraut, da es schlichtweg zu warm war. Ein großer Unterschied ist auch, dass es in Großbritannien nicht üblich ist, dass Bier in der Brauerei zu lagern und auszugären. Das Bier wird in Fässer, gefüllt und direkt zum Pub oder in die Gastronomie gebracht. In dessen Kellern und Lagerräumen kann es dann nach Eigensinn des Wirtes lagern und nach seinem Ermessen ausgeschenkt werden. Das „Real Ale“ wird gar ohne CO², mit einem bestimmten Cask-Zapfhahn (Luftpumpen-Technik), in den umliegenden Gastronomien der jeweiligen Brauereien ausgeschenkt. Es muss sehr frisch und schnell getrunken werden, dass es nicht schlecht wird. Die Briten legen auch nicht wirklich Wert auf Schaum, eher wird dieser noch vom vollen Pint-Glas abgeschlagen, um das Glas randvoll zu bekommen.

ESB und London Pride
ESB und London Pride

Typische Bierstile und ein Stargast

Wir lernten etwas über den Brauvorgang, der in Großbritannien auch etwas unterschiedlich zu unseren bekannten Brauvorgängen ist. Da in England kein Reinheitsgebot gilt (allerdings ein Gebot, dass Hopfen das einzige Biergewürz sein darf 1710), wird der Maische oft Zucker hinzugefügt. Die Bier haben alle einen starken Malzcharakter und sind oft dunkler eingebraut. Ein typischer Bierstil ist das „Bitter“. Ein Bier mit moderatem Alkoholgehalt und goldener bis rötlicher Farbe.

Hierzu verkosteten wir zwei Biere parallel. Das bekannte „London Pride“ aus der Dose und das Extra Special Bitter. Beide Biere stammen aus der Feder der Fullers Brauerei, aus dem Londoner Stadtteil Chiswick.

Anschließend durften wir unseren Gast an diesem Abend begrüßen. Samuel Smith, von der gleichnamigen Brauerei gesellte sich in unsere ZOOM-Runde und gab in bestem Deutsch viele interessante Einblicke in die Welt seiner Biere. Man merkte sofort wie leidenschaftlich und engagiert er für seine Brauerei spricht, in der er in fünfter Generation federführend ist. Wir verkosteten gemeinsam sein „India Ale“ und das Imperial Stout. Ein super Gastbeitrag, bei dem man erkennen konnte, wie gerne Samuel Smith sein Wissen und seine Traditionen in der Brauerei weitergibt. Ein Punkt wird sicherlich auf der nächsten England-Reisekarte vermerkt.

Ab zu den Kilts und Portern

Fullers London Porter
Fullers London Porter
Fullers Black Cab Stout
Fullers Black Cab Stout

Kurz vor der Pause nahm uns Meinhard dann mit auf die Reise ins Land der Kilts und Dudelsäcke. Beim Scotch Ale von Belhaven durften wir dann auch wieder in die erste Breakout-Verkostungssession und wir hatten ein malziges und gut trinkbares Bier vor uns. Nach der Pause nahmen uns Holger mit dem Porter und Jana mit ihrer Seminararbeit zum Stout mit in die Welt der stärkeren, dunklen britischen Bierstile. Bei der Verkostung der beiden Fullers Klassiker- London Porter und Black Cab Stout wurde dann auch die Bieraufstellung des Abends komplett gemacht und wir durften nach einer wieder mal interessanten Reise in eine traditionelle und alte Bierwelt in die Feierabend-Session gehen.

Gleich auch schon hier der Hinweis auf die nächste tolle Bierwelt, die dann in einer Woche mit den Belgischen Bieren einfliegt.

Paddy und Nadja @HoppiThek, Bilder: Paddy, Deutsche Bierakademie, Samuel Smith.
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