Rauchiges….ähhh flüssiges bricht das Fasten nicht.
„Liquida non frangunt ieunum“! Wo nicht viel gegessen werden darf, muss mit flüssigem Brot nachgeholfen werden. Und das hier, liebe Bierfreunde ist das Aecht Schlenkerla Fastenbier des Jahres 2022. Frisch aus Bamberg. 16°Plato Stammwürze, also Bockstärke! Schon im Mittelalter wurden in den Klöstern die Starkbiere zur Fastenzeit aufgetischt und so gibt es heute noch einige, wenige Brauereien, die in der Zeit von Aschermittwoch bis Ostern Ihre Fastenbiere herausbringen.
Das Schlenkerla Fastenbier wird im klassischen Zweimaischverfahren aus hellem, nicht rauchigem und dem typischen Rauchmalz hergestellt.
Ins Glas fließt ein oxidrotes, leicht trübes Bier, mit einer standhaften, fein- bis mittelporigen Schaumkrone oben auf.
Sobald man die Flasche öffnet, wird der Raum zur Räucherkammer. Dazu gesellen sich in der Nase karamellige, brotige Aromen, aber auch eine Zitrusnote des Hopfens.
Der Antrunk ist dann wieder voll aromatisch und rauchig. Die Zunge muss sich erst Mal an den Räucherspeck gewöhnen, dann aber wird dieser Speck süßlich und vollaromatisch-malzig. Toffee- Karamell-, Honig- und brotige Malznoten sind in der vollen Breitseite da. Diese werden aber gut aufgefangen, durch eine schöne Rezens und eine doch stattliche Hopfenbittere am Gaumen.
Fazit: Das Fastenbier läuft phantastisch gut. Ist sicherlich nicht das Getränk für jedermann. Entweder man liebt es, oder man hasst es. Bei mir ist Ersteres der Fall.
Sommelier-Quickpass / Facts:
Vergärung: untergärig
Bierstil: Rauch -/ Bockbier / Fastenbier
Alc. 5,9%
Stammwürze 16°Plato
Bittereinheiten 35IBUs
Glas-Empfehlung: Seidla, Verkostungsglas
Food-Pairing: Geräucherter Schinken, Schäufele, Geräucherter Lachs, gegrilltes Gemüse, dunkle Fleischgerichte
Musik-Empfehlung: Pink Floyd – Another Brick in the Wall