Geschmacklich gut abgeschnitten
Die Frisuren im Lockdown wurden immer fieser und länger. Die Leute waren froh, wenn sie doch endlich wieder einen Termin beim Frisör bekommen haben. Überall wucherte und sprießte es heraus. So wie beim folgenden Bier? Genau da ist der Übergang, den ich gesucht habe bzw. das, was ich in dem Namen hineininterpretieren kann. Das „Bad Haircut“ von der norwegischen Lervig Brewery ist ein hopfengestopftes Double IPA mit 100 IBUs. Dazu kann ich nur vorab sagen, lasst Euch nicht abschrecken. Diese sind phantastisch versteckt. Die Brauer aus Stavanger haben die experimentellen Hopfen Idaho⁷ und HBC 431 verwendet.
Im Glas zeigt sich ein zitronengelbes, trübes Bier mit einer leichten, fein-weißen Schaumkrone.
Ein Fruchtbouquet aus den Tropen schießt einem in die Nase. Frisch, aber auch mit einer einsetzenden Pinie!
Der Antrunk explodiert mit Aromen von Mango, Maracuja, Pfirsisch aber auch roten Beeren, aus dem frischen Obstkorb, der auf einer frisch gemähten Wiese im Pinienwald steht. Barfuss wandeln wir über diese Wiese, stolpern noch kurz über ein paar Kekskrümel (crushy) um nur schnell zum Finale zu schlittern. Dort finden wir dann doch tatsächlich eine gaumenumschließende Bittere, die dann sirupartig (Wildkirsche) abklingen kann.
Fazit: Also wenn jede schlimme Frisur so schmeckt, wie dieses Bier. Puh, dann gehe ich wirklich nicht mehr zum Frisör! Wie schon vorhin gesagt, diese 100IBUs findet man tatsächlich erst ganz zum Schluss. Vielleicht ist das aber auch die breite Aromenvielfalt, die das einfach passend ausbalanciert.
8,5 HoppiPoints
Facts:
Alc. 7,5%
Bittereinheiten 100IBUs
Hopfen: Idaho⁷, HBC 431
Food-Pairing: Würzige Fleisch-Speisen, Scharfe Gerichte, Tafelspitz