Komplexes Würze-Wunder
Ich war total gespannt auf die Biere, die Finn Schneider, der Hobbybrauer aus Lüneburg, aus seinem Lünen Bräu mir zur Verfügung gestellt hat. Ganz spezielle Rezepte und viel Experimentierfreude. Das ist doch, was unser Hobby so ausmacht.
Wir fangen an mit dem „Pale Gin Ale“ ein klassisches Grut Bier Rezept mit Gin Botanicals als Würzmischung bzw. mit zweifacher Würzung. Einmal vor und nach dem Hopfenkochen, um die Sude zu perfektionieren. Finn hatte sich überlegt, welche Getränke er gerne mag und hat sich dann mit dem Thema Gin näher beschäftigt. Herausgekommen ist also ein hybridähnliches Getränk. Gin Botanicals sind natürlich sehr prägnant im Würzaroma.
Im Glas zeigt sich dann erstmals sehr massiver Schaum und ein schickes goldbraunes Bier. Es sieht aus wie ein sehr exklusives Getränkebouquet, auch mit der Dose und dem eigenen Etikett. Gefällt mir sehr, sehr gut in diesem Zusammenhang.
Das Bier duftet nach einer starken süßlichen Würzetextur. Recht prägnant, wie aber zu erwarten war. Ein Bärenstrauch im weit gefächerten Nadelwald beispielsweise.
Der Antrunk zeigt dann direkt die komplexe Malzcharakeristik in dieser Zusammenstellung. Sehr spannend und wild getaucht in die Würze dieser Gin Botanicals. Wir haben vor allem Zimt, dunkle Beeren und süße Früchte. Den Magnum Hopfen habe ich lange im Test gesucht und ihn dann dezent im Hintergrund und am Gaumen, beim dennoch eher würzigen Finish gefunden. Die Rezens ist recht trocken, auch schon von Beginn an. Ein absolut spannendes Brauexperiment, wo sich die Geister scheiden werden. Für Craftbier-Liebhaber fast ein richtiges Geschenk.
8,0 HoppiPoints für das von mir Erst-getestete Lünen Bräu Bier.
Facts:
Alc. 5,5%
Malz: Böhmisches, Tennenmalz, Klostermalz, Cara Hell
Hopfen: Magnum
Gin Botanicals wurden verbraut.
Hefe: Dansta Nottingham, Belle Saison