Gose-Stadt Leipzig: Sauerbier mit ganz viel Geschichte und Zukunft
Der alte und neue Bierhotspot in Sachsen
Im Januar besuchten wir, Nadja und Paddy, die sächsische Metropole Leipzig, um unter anderem die Wege zu den aktuellen Bierhotspots zu finden. Bekannt ist die Stadt in der Szene ja vor allem für die traditionelle „Leipziger Gose„, die allerdings eigentlich aus Goslar kommt, wo der namensgebende Fluss „Gose“ fließt. Ein Sprichwort hier sagt: „Da fließt die flüssige Gose“. So kommen wir auch gleich zum größten Bierhotspot der Stadt, der uns die Geschichte der Gose dann gleich noch weiter erzählen wird.
In der Gosebrauerei Bayrischer Bahnhof durften wir Braumeister Matthias über die Schulter schauen, der uns freundlicherweise seine Leidenschaft zum Brauhandwerk gezeigt und seine Brauerei näher gebracht hat. An dieser Stelle nochmal vielen Dank an Matthias, der sogar für uns Überstunden gemacht hat. Gelernt haben wir ja nun, dass die Gose vor der Wirtschaftskrise in Goslar gebraut wurde und das mit Hilfe des salzigen Wassers des Flusses Gose. In der Krise wanderte das Rezept in die Handels- und Messestadt Leipzig, in der sich der kontrovers diskutierte Bierstil dann durchsetzte. Aber auch hier geriet die Leipziger-Gose fast in Vergessenheit, bis dann vor 20 Jahren durch den Bayrischen Bahnhof die Gose wieder erstmals gebraut wurde und heute sogar als Exportschlager über den Seeweg in die USA verschifft wird. Hierfür wird die Leipziger-Gose in Tanks gefüllt, die auf den Schiffen rund um die Uhr gekühlt werden und hat dann bei Ankunft in New York die perfekte Reife (Nachgährung) erhalten. Seitdem wird die Gose auch wieder von mehreren regionalen Brauern hergestellt. Der Bierstil wird kontrovers diskutiert, da für den säuerlichen Charakter Milchsäurebakterien zum brauen verwendet werden, die das Bier nicht für jeden bekömmlich machen. Ein alter Spruch hierzu:“Leipziger-Gose geht direkt durch in die Hose„. Das Bier wird im Bayrischen Bahnhof dann noch hopfengestopft und mit Koriander verfeinert, sodass ein fein säuerliches und salziges Brauerzeugnis herauskommt. Das Probieren ist allemal Pflicht bei einem Leipzig Besuch. Im Angebot hat die Brauerei zeitweise auch noch die „Pineus Gose“, die mit Fichtennadeln und Kiefernsprossen, sowie Röstmalzen gebraut wurde. Ein wahnsinnig aromatisches Kunstwerk, wesentlich saurer, süßer und geprägt von wunderbarem Wald-Feeling auf der Zunge. Im Standard-Angebot hat der Bayrische Bahnhof auch ein nach Pilsener Brauart gebrautes Helles, der „Schaffner“, ein Schwarzbier („Heizer“) und am 4ten Hahn immer ein saisonales CraftBeer, welches der Braumeister aussucht. Momentan ist es die Pineus Gose, die auf jeden Fall schnell weg sein wird. Der Bayrische Bahnhof befindet sich im ältesten, noch erhaltenen Kopfbahnhof der Welt, der teilweise im Krieg und in der DDR-Zeit zerstört oder zerfallen war, aber aufwendig und schön restauriert wurde und zu einer tollen Braugastronomie geworden ist. Das Wahrzeichen ist der „Portikus“ der unter Denkmalschutz wieder aufgebaut und hergerichtet wurde. In 2013 wurde der Betrieb unterirdisch in Form eines Tunnelbahnhofs wieder an das City-Netz angeschlossen. Das Restaurant besteht aus einem À-la-carte-Bereich, einem Biergarten und Veranstaltungsräumen, die für die Bewirtung von bis zu 1160 Personen ausgelegt sind.
Bayerischer BahnhofBrau & Gaststättenbetrieb GmbH & Co. KG Bayrischer Platz 104103 Leipzig
Telefon: +49 (0)341 12457-60
Telefax: +49 (0) 341 – 12457-70
E-Mail: info(at)bayerischer-bahnhof.de
Das feine Mädel im Eva Kostüm
Angeschlossen an den Bayrischen Bahnhof ist neuerdings auch die neue, hippe Brau-Erlebnisgastronomie „Doldenmädel“. Ein Konzept der Ratsherrn Brauerei Hamburg, dessen Braumeister einst bei Braumeister Matthias Richter im Bayrischen Bahnhof Leipzig ein Praktikum abgelegt hat. Kurz vor Weihnachten öffneten sich die Tore im modernen Brew-Pub, bei dem 20 stetig wechselnde Biere frisch vom Hahn fließen und viele weitere erhält man aus der Flasche. (Hier gibt es die aktuelle Tabliste) Darüberhinaus gibt es natürlich das passende BrewPub-Essen von Burgern über SpareRibs und Brotzeit.
Dolden Mädel
Braugasthaus Leipzig
Bayrischer Platz 1
04103 Leipzig
leipzig@doldenmaedel.de
www.doldenmaedel.de
Öffnungszeiten: Di-Do 17:00 – 01:00 Fr-Sa 17:00 – 02:00
Ein weiteres Highlight ist der Bierpub „Dr. Hops“ in der Südvorstadt, das sogenannte „Bermuda-Dreieck“ Leipzigs. Ein toller stylischer Laden, der 8 Craftbiere am Hahn hat und über 100 Flaschen- bzw. Dosenbiersorten im Kühlschrank. „Christof, Franz und Stine – ein Bieragnostiker und zwei Bierliebhaber betreiben seit Anfang 2017 das Dr. Hops. Ihr bekommt hier handwerkliche Hopfenanwendungen zum Wohlfühlen, Genießen und vor allem zum Schmecken.“
Beim Bierarzt im Leipziger Süden gibt es auch Beertastings und Veranstaltungen rund ums Bier, sowie Live-Konzerte und andere Events.
Zudem ist Gründerin Stine gerade an einer Beermap für Leipzigs Craftbeer-Hotspots am tüfteln. Den Prototyp durften wir einsehen.
Mo.: geschlossen
Di.-Sa.: 18.00 Uhr – open end
So.: 16.00 Uhr – 23.00 Uhr
Eichendorffstraße 7
04277 Leipzig
E-Mail: rezept@dr-hops.de Internet: www.dr-hops.de
Ihr seid in Leipzig und sucht das richtige Biergeschenk, oder ein gutes CraftBier für unterwegs? Dann können wir euch die „Bierothek“ sehr ans Herz legen. Der bekannte CraftBeer-Shop-Franchise hat nun kürzlich auch seinen Store in der Leipziger Fußgängerzone eröffnet. Hier findet ihr wohl die größte Auswahl an Flaschen- und Dosenbieren, die dem Craftbier-Liebhaber das Funkeln in die Augen bringen werden.
Die Bierothek® Leipzig
Katharinenstr. 11
04109 Leipzig
Inhaber Philipp Schreier
Tel.: 0341 / 604 721 99
E-mail Kontakt www: bierothek.de/stores/leipzig
Öffnungszeiten
MO 11:00 – 20:00 Uhr
DI 11:00 – 20:00 Uhr
MI 11:00 – 20:00 Uhr
DO 11:00 – 20:00 Uhr
FR 11:00 – 20:00 Uhr
SA 10:00 – 20:00 Uhr
SO geschlossen
Fazit unserer Reise: Leipzig ist eine sehr sehenswerte Stadt, was Geschichte, Musik und auch das Bier angeht. CraftBeer-Fans kommen auf jeden Fall auf Ihre Kosten und werden nicht enttäuscht. Die Leipziger Gose ist ein Probier-Muss und wird einen nicht nur gedanklich in die Geschichte der Stadt zurückversetzen.
Weitere Bierhotspots sind:
- Synde Bräu, Hohe Straße 13 <Klick>
- Getränkefeinkost, Härtelstraße 23 <Klick>
- Goldhopfen, Kolonnadenstraße 11 <Klick>
- Cliff´s Brauwerk, Leibnizstraße 17 <Klick>
- Bier ‚N‘ Roll, Naumburger Straße 42 <Klick>
- Kasten Bräu, Wolfgang-Heinze-Straße 15 <Klick>
- Weisse Elster <Klick>
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Texte: Paddy und Nadja@HoppiThek, Bayrischer Bahnhof Leipzig, Stine@Dr.Hops
Bilder: Paddy und Nadja@HoppiThek, Bayrischer Bahnhof, Dr. Hops, Stadt Leipzig
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