Hopfen – Die Seele des Bieres
Ein spaßiger zweiter Teil des Rohstoffmoduls, beim Kurs zum International Beersommelier der Deutschen Bierakademie, liegt hinter uns. Da die Bierrohstoffe natürlich ein essentielles Thema sind, wurde das Modul in zwei Teile gesplittet. Am Ende sind es jetzt sogar 2 1/2, denn für die Hefe war am vergangenen Samstag keine Zeit mehr.
Nachdem Nadja und ich die Küche zu einem Hopfen-Fernsehstudio umfunktioniert hatten, ging es los. Samstagmorgen 10 Uhr in der Eifel. Eine unchristliche Zeit um Bier zu trinken? Mit Nichten…denn morgens ist das Gehirnschmalz ja noch sehr aktiv. Und der nächste Gast hatte sich angekündigt. Alicia Muñoz ist Technical Managerin bei Barth Haas, dem größten Hopfenhandelsunternehmen der Welt. Bevor ihr Vortrag begann, zeigte Markus Raupach uns ein Video von der Hopfenernte in der Hallertau, dem größten Anbaugebiet für Hopfen in Deutschland.
Deutschland ist sowieso neben der USA das Land mit dem höchsten Hopfenertrag weltweit. Auch dies war im tollen Vortrag von Frau Muñoz zu erfahren. Zudem auch die chemische Zusammensetzung der Hopfendolde, wie er kultiviert, angeleitet und geerntet wird, sowie die weitere Verarbeitung und die wichtigsten Eigenschaften für die Brauer, aber auch wo überall Hopfen noch in unserem Alltag verwendet werden kann. Wir erfuhren, dass vor allem die Alphasäuren, Betasäuren und Hopfenöle für die Extraktion im Brauprozess wichtig sind, was eine Isomerisierung ist und was es mit Hopfenextrakten auf sich hat. Am Schluss lernten wir ein Neues, standardisiertes Verfahren zur Aroma/Flavor-Findung für Hopfen vor. „Hopsessed“ ist hier das Stichwort.
Wer mehr über Barth Haas und Hopfen wissen möchte, kann sich <hier> umsehen.
Während einer kurzen Pause des Beitrags bereiteten wir schon unseren Hopfenstopf-Versuch vor. Mit sechs verschiedenen Hopfen-Sorten in Form von Hopfenpellets und einem Tütchen Doldenhopfen, stopften wir neutrale, helle Lagerbiere und sollten diese dann eine Viertelstunde später in Breakout-Sessions (Gruppenarbeiten) verkosten. Diese aktive Tätigkeit an den Produkten machte sehr viel Spaß und die ein oder andere Geschmacksintensität konnten wir mit unseren „gestopften“ Bieren auch erleben.
Zwei Kursaarbeiten wurden vorgestellt. Sven berichtete über die Hallertau und Peter über das kleine Hopfenanbaugebiet Rheinpfalz und Elsaß. Und zum Schluss des „Brunch-Moduls“ wurde das Dolden Sud IPA von der Riedenburger Brauerei verkostet. Es war ein gelungener Tag, an dem wir sehr viel Wissen über den tollen Rohstoff Hopfen vermittelt bekamen, aber auch sehr spaßig mit dem Hopfenstopf-Versuch. Wir sind schon sehr gespannt wie es im nächsten Modul weitergeht. Mit dem Nachtrag zur Hefe kommt dann nämlich die Bierherstellung.