Typisch Bamberg, typisch Rauchbier
Zurück in der Bierstadt Bamberg und wie kommen wir zurück in die Verkostung? Natürlich mit einem Rauchbier-Märzen. Dieses Mal aber kein Schlenkerla oder Spezial, sondern das Bamberger Rauchbier aus der ältesten Brauerei Bambergs. Um 1533 wurde in der Klosterbräu schon Bier gebraut. Früher war es das Fürstbischöfliche Braunbierhaus. Also ein richtiger Urgestein in der fränkischen Bierwelt. Die heutige Gasthausbrauerei befindet sich im Bierherzen Bambergs und zwar im Mühlenviertel, direkt in der Altstadt. Uriges Brauhaus, gutes Bier und typisch fränkische Kost werden hier serviert.
Das Rauchbier hat 28 Bittereinheiten und wurde mit auf Buchenholz geräuchertem Malz, sowie Münchener- und Röstmalz geschüttet. Die Klosterbräu verwendet ausschließlich Naturhopfen. Eine echte Spezialität, auf die man sich einlassen sollte, wenn man Bamberg besucht.
Das Bier fließt tiefschwarz und mit opalesenz ins Glas. Oben auf entwickelt sich ein voluminöser, leicht getönter, Schaum.
Schon beim öffnen der Bügelflasche, strömen die typischen Noten des Rauchmalzes in die Nase. Geräucherter Speck, oder geräucherter Fisch (Regionsabhängig). Beim näheren „heranriechen“ dann aber auch Espresso und Toffee-Noten, sowie süßlich-malzige Einklänge.
Der Antrunk ist recht schwer, schmeckt nach dunklen Röstmalzen, Lakritze und dunkler Schokolade. Den Raucheindruck hat man hier nur noch dezent als Gegenspieler im Hintergrund. Es ist viel mehr ein röstiges Karamell Feuerwerk im Glas. Das Bier ist trotz der gefühlten Schwere, sehr weich und angenehm trinkbar. Im Gaumenfinale spürt man den kräuterigen Hopfeneindruck und die 28 Bittereinheiten.
Fazit: Ein Langstrecken-Rauchbier. Vielleicht für Beginner sehr gut geeignet, da eher die Nase den Rauch spielt. Im Trunk ein feines, dunkles und röstaromatisches Bier.
Sommelier-Quickpass / Facts:
Vergärung: obergärig
Bierstil: Rauchbier-Märzen
Alc. 5,3%
Stammwürze: 13,5°Plato
Hopfen: Hallertauer Perle, Hallertauer Tradition
Malz: Rauch-, Münchener-, Röstmalz
Glas-Empfehlung: Willibecher, Seidla
Food-Pairing: Fränkischer Gerupfter mit Zwiebeln und Bauernbrot, Rauchbiergulasch mit Butterspätzle und Zwiebeln, Ofenfrischer Apfelstrudel mit Vanillesauce
Musik-Empfehlung: Incubus – I Miss You
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